OFFAL

Ida Lennartson,

Jahr:

2017

Format

16:9

Länge:

9'41

Farbe:

Farbe

Seitenverhältnis:

16:9

Ton:

Stereo

Sprache:

kein Dialog

Untertitel:

Edition:

Edition #05

Synopsis:

Lennartssons Immunsystem reagierte schlecht auf die fremden östlichen Keime, weshalb sie in Japan eine längere Zeit isoliert, im Haus und mit Bettruhe verbringen musste. Die ruhigen Innenräume, die blutleeren weißen Masken, überlange Nägel, unzählige halbausgetrunkene Wasserflaschen oder benutzte Taschentücher schreiben sich so in ihre halluzinatorischen Fieberträume ein. In der Arbeit sind Vorstellung und Realität, tatsächlich Gefühltes und künstliche Settings miteinander verschränkt. Der einsame Raum wird zu einer Erweiterung von Körper und Geist: Objekte wirken plötzlich wie Organe oder Innereien – als ob eine meteoritengleiche Psychomaterie zum Leben erwacht ist – während das benutzte Taschentuch wie eine Blume aussieht oder die Plastikhand eine absurde, sinnliche Zärtlichkeit beschwört.

Als Gefangene dieses geschlossenen Settings ist Lennartsson von der Gesellschaft ausgeschlossen. Sie ist eine Andere, vereinsamt in ihrer deliranten, aus Zeichen bestehenden Unterwelt, ein Zustand, aus dem sie mittels grobem, dokumentarischem Material und fiktiven Inszenierungen präzise Collagen erarbeitet. Auf dem schmalen Grat, der zwischen selbstausbeuterischer Bloßstellung und atemberaubend traumähnlichen Visuals verläuft, entwirft Lennartsson ein finsteres Märchenland. (Galerie Katrin Günther)

(Galerie Katrin Günther)

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